Über uns

Die Klinik für Forensische Psychiatrie wurde am 16. März 2001 als dritte und größte Klinik dieser Art in Mecklenburg-Vorpommern in Betrieb genommen. Die Klinik hat 103 Behandlungsplätze für psychisch kranke Straffällige, davon drei in einer therapeutischen Außenwohnung außerhalb des Klinikgeländes.

Die überwiegende Mehrheit unserer Patient*innen hat im Zusammenhang mit einer Substanzkonsumstörung Straftaten begangen und ist nach §64 StGB („Unterbringung in einer Entziehungsanstalt“) untergebracht. Etwa 20% unserer Patient*innen sind nach §63 StGB („Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus“) untergebracht; diese Patient*innen sind eingeschränkt oder gar nicht schuldfähig zum Zeitpunkt des Anlassdeliktes. Weitere Unterbringungsgrundlagen sind §126a StPO („Einstweilige Unterbringung“) bzw. §67h (Krisenintervention) und §67g („Widerruf der Aussetzung“).

Die Klinik hat 7 Stationen. Um ein auf die Bedürfnisse bestimmter Gruppen abgestimmtes Behandlungssetting vorzuhalten, sind unsere Stationen weitgehend spezialisiert, siehe Tabelle. Dies ermöglicht eine optimale Anpassung der Behandlung gemäß den aktuellen Behandlungsempfehlungen und Leitlinien sowie eine Adaptierung der Stationsregeln. Nicht zuletzt gestattet eine Spezialisierung auch die Ausbildung von Interessenschwerpunkten der Mitarbeiter*innen sowie eine zunehmende Entwicklung einschlägiger Kompetenzen.

 

Station mit Schwerpunkt

Kapazität

1 Frauen

8

2 a Aufnahme

2 b Motivation

8

8

3 a Dialektisch-behaviorale Therapie (DBT-F)

3 b Gewaltstraftäter mit Persönlichkeitsstörungen

10

10

4 a Unkomplizierte Suchtverläufe

4 b Substitution

9

9

5 Jugendliche und Heranwachsende

10

6 Rehabilitationsstation

8

7 a Psychosen

7 b Kognitive Beeinträchtigungen

10

10

Therapeutische Außenwohnung

3

Gesamt

103

 

Wir bieten wir ein breites Spektrum an evidenzbasierten Therapieformen an. Diese umfassen vor allem verhaltenstherapeutisch orientierte Verfahren, die in der Gruppe und in Einzeltherapie zum Einsatz kommen. Spezifische Therapieformen sind z. B. die DBT-F (für die Forensik adaptierte Form der dialektisch-behavioralen Therapie), das R&R ("Reasoning & Rehabilitation")-Programm, soziales Kompetenztraining sowie eine Drogen- und eine Alkoholgruppe. Zusätzlich werden stationsinterne Gruppengespräche, Reflektionsrunden, Arbeits- und Beschäftigungstherapie, Entspannungsverfahren und Sporttherapie angeboten. Bei Bedarf können Patient*innen am klinikinternen Unterricht teilnehmen und Schulabschlüsse machen. Seit Kurzem bieten wir auch einen Deutsch als Fremdsprache-Kurs an.

Zudem haben wir eine Forensische Institutsambulanz (FIA), die die Patient*innen für bis zu 5 Jahren nach Entlassung weiter begleitet (Kapazität 90 Patient*innen) und bereits für die Fallkoordination auf der Rehabilitationsstation verantwortlich ist.

Die durchschnittliche Verweildauer beträgt 2 bis 3 Jahre, etwa die Hälfte der Patient*innen wird in selbstständige Wohnformen entlassen, andere benötigen, zumindest vorübergehend, weiterhin Unterstützung, z. B. in Nachsorgeeinrichtungen.

Im Rahmen der Studentenausbildung sind wir in Vorlesungen, Praktika und Seminaren in den Unterricht von Medizinstudenten sowie die Betreuung von Promovend*innen eingebunden.

Leitbild (Deutsch)

Mission Statement (English)

Charte (Français)